Im Detail
Wahrscheinlich geht die Gemeinde Hildrizhausen auf eine Ansiedlung aus der Zeit um 800 n. Chr., also auf die Zeit Karls des Großen, zurück. Die ringförmige Anlage um den Hügel, auf dem man vielleicht ursprünglich eine keltische Begräbnis-, Versammlungs- oder Kultstätte vermuten kann, findet man in Württemberg selten. Die ältesten mit Schnitzereien und Ornamente verzierten Fachwerkhäuser, die man heute noch an dieser Ringstraße (Hölderlinstraße) findet, stammen aus späterer Zeit, um das 16. Jahrhundert. Etliche von ihnen stehen unter Denkmalschutz. Bereits um die Wende zum 2. Jahrtausend waren die Grafen von Hildrizhausen hier ansässig. So werden als Zeugen in einer Schenkungsurkunde des Klosters Reichenbach der bekannte Abt Wilhelm von Hirsau und ein Markgraf Heinrich von Hilteratshusen genannt. Ein späterer Nachkomme der Grafenfamilie, Eberhard von Hilteratshusen, war um1100 Bischof von Eichstätt.
Die Burg Hilteratshusen war wohl eher ein festes Haus als nach heutigem Verständnis eine Burg. Sie lag vielleicht im Bereich des alten Würm- und Ruckenbach-Verlaufs und war so möglicherweise mit einem natürlichen Wassergraben umgeben. Nachdem das Grafen-Geschlecht nach 1100 ausstarb, erbten zunächst die westfälischen Grafen von Kappenberg die Burg Hildrizhausen samt Zubehör, dann wurde die Burg um 1122 an die Staufer und um 1145 an die Pfalzgrafen von Tübingen verkauft, 1165 wurde die Burg von Welf VII. von Bayern bei den Auseinanderetzungen der Tübinger Fehde zerstört. Seit 1382 gehörte Hildrizhausen den Grafen von Württemberg.